4. Stadtpegel

Ein Stadtpegel für Minden

Seit Dezember 2015 gibt es wieder einen PEGEL an der Weser in Minden. Sie finden Ihn an der Weserpromenade im Rücken des Großen Kurfürsten. Gut einzusehen, wenn man bei Hochwasser auf der Weserbrücke steht.

Wir freuen uns, dass nun ein Projekt, das wir schon seit Anfang an verfolgten, endlich Realität werden konnte und die Mindener und Gäste, die die Stadt besuchen, nun auch die Möglichkeit haben, an einem fest installierten Pegel den Wasserstand einzusehen und mit den Hochwassermarken vergleichen zu können.

Der Pegel ist ein Wahrzeichen für Minden und eine Sehenswürdigkeit für Besucher – zur Information, als Attraktion und Stadtgestaltung.

Der neue Stadtpegel

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Stadtpegel Minden – nicht nur für Fachleute

Pegel liefern für die Bewirtschaftung, die Schifffahrt und die Hochwasserwarnung wichtige Grundlagen, aber auch wissenswerte Informationen für Einwohner und Besucher. Zum Beispiel:

  • ab welchem Wasserstand ist die Schlagde oder Kanzlers Weide überflutet und kann nicht mehr als Parkplatz genutzt werden?
  • ab wann kann oder darf kein Schiff mehr fahren?
  • wie viel Wasser fließt gerade ab und wie viel fließt normalerweise?
  • wie viel Wasser fließt bei extremen Bedingungen (Niedrigwasser, Hochwasser) ab oder wie viel ist das im Vergleich zu anderen Flüssen (Rhein, Elbe)?
  • wie hoch ist der aktuelle Wasserstand und welche extremen Wasserstände traten bisher auf (historischen Ereignisse)?

Geschichte und Hochwasserverhalten

Die Stadt Minden wurde in der Vergangenheit mehrfach von extremen Hochwasserereignissen heimgesucht. Dies dokumentiert schon der Hochwassermerkstein in Minden im Glacis. Seine älteste Marke datiert aus dem 17. Jahrhundert.

Für das große Einzugsgebiet der Weser gilt, dass nur großflächige Niederschläge zu Hochwasser führen. Der Hochwassercharakter der Weser wird vor allem durch das Relief sowie dem Gewässernetz geprägt.

Das Relief des Einzugsgebietes bis zur Porta Westfalica ist das des Mittelgebirges und daher (verglichen mit benachbarten Flusssystemen) lebhaft. Die Talräume sind klein, das heißt die Abflusskonzentration erfolgt in kurzen Zeiträumen.

Im Weserbergland überlagern sich aufgrund ihrer y-Struktur die Hochwasserwellen der Quellflüsse Fulda und Werre, auch die 45km unterhalb mündende Diemel erhöht den Hochwasserabfluss noch beträchtlich. Weiter nördlich hingegen nimmt diese Aufhöhung ab – hier laufen die Hochwasserwellen der Nebenflüsse dem Scheitel der Weser vorweg (z.B. Werre).

Wenn auch die Weser im Vergleich zu anderen Flusssystemen im Flachrelief im Hochwasserfall als schnell zu bezeichnen ist, brauchen Hochwasserscheitel zur Scheitelentwicklung auf Grund der Gebietsgröße dennoch Tage-Zeiträume, in denen Vorsorgemaßnahmen organisiert werden können.

Hochwassermerkstein im Weserglacis in Minden